1. Ocáskový kožich a halina s kapucí: k otázce jejich geografického rozšíření
- Creator:
- Ludvíková, Miroslava
- Format:
- bez média and svazek
- Type:
- model:article and TEXT
- Subject:
- ethnographic research, folk clothing, tailed furcoats, hooded capes, and Moravia
- Language:
- Czech
- Description:
- Im Komplex der volkstümlichen Bekleidung in Mähren hat sich ziemlich lange ein altertümlicher Kleidungsbestandteil erhalten, der seine Parallelen bei allen Völkern der nördlichen Zone hat, die zur Anfertigung der Bekleidung Pelze verwenden. Dieses Bekleidungsstück entstand aus zwei über die Schultern geworfenen Häuten; es ist also eigentlich der Typ eines Ponchos und hat deshalb eine Schulternaht, weil das verwendete Material mit seiner Dimension zum Schutz vor der Kälte nicht ausreichen würde. In diesem Stadium ist es dem Schlechtwetterumwurf nahe verwandt, dem sog. Kotzen aus grobem Wollstoff (Lodenstoff), wie er in Oberösterreich und Tirol getragen wird. Da die Lederstücke verhältnismässig schmal waren, kam es notgedrungen zu ihrer Vernähung an den Seiten. So entstand eine lange ärmellose Pelzweste, was wahrscheinlich die ursprüngliche Form des Streifenpelzes ist, der bei uns noch im ausgehenden 18. Jahrhundert auf einem alten Votivbild aus der Kirche in Příbor belegt ist. Die endgültige Form, wie sie aus zahlreichen, vor allem ikonographischen Belegen aus der Haná aus dem 18. Jahrhundert bekannt ist, wurde derart gestaltet, dass man an die Weste Ärmel, gleichfalls aus Pelz, anfügte. Dieser Pelz stand in der Entstehung und im Typ einem Hemd nahe, als welches er auch von den Informatoren charakterisiert wird. Im gleichen Masse, wie dieses Kleidungsstück für kühle Witterung geeignet war, war es unpraktisch zum Anziehen. Wegen seines anliegenden Charakters konnte man es ohne Hilfe von aussen weder aus- noch anziehen. Bei den Westen sowie auch bei den Pelzen wurde der natürlich zipfelarlige Unterteil des Pelzes durch ein Zuschneiden vorn und hinten hervorgehoben, in älterer Zeit auch noch an den Hüften. Dies hatte nicht nur Zierbedeutung, sondern verfolgte auch praktische Zwecke. Die Chronologie der Berichte über das Vorkommen und das Verschwinden hängt mit der geographischen Verbreitung des Streifenpelzes zusammen. Wenig bekannt sind konographische Quellen aus dem südlichen Teil Mittelmährens, die zu den ältesten gehören, wenngleich sie erst aus dem 18. Jahrhundert stammen., So wird unter den Siegeln von Gemeinden im Gebiet von Moravský Krumlov auch des Siegel des Dorfes Tulešice mit dem Datum aus dem Jahre 1709 angeführt, auf dem deutlich ein Bauer in einem Streifenpelz ¨veranschaulich ist. Aus dem Ende der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts stammt ein Bild der Stadt Brno zur Zeit der Fronleichnamsprozession von Korrompay. Unter den Zuschauern befindet sich auch ein kniender Bauer aus der Umgebung von Brno, der einen realistisch veranschaulichten Streifenpelz trägt. Etwas jünger ist die Krippenfigur aus der Minoritenkirche in Brno. Bald nachher verschwindet dieser Pelz aus der Tracht der Landbevölkerung um Brno. Aus dem J. 1800 stammt ein Archivbericht aus Velké Němčíce im südlichen Teil des Bezirkes Židlochovice. Je weiter man von Brno gegen Osten geht, desto länger erhielt sich dieses Kleidungsstück. Hier bilden die Gegenden um Vyškov, Bučovice, Ždánice und der nördliche Teil des Bezirks Kyjov einen einheitlichen Komplex. Für das Gebiet um Vyškov und Bučovice sprechen hinsichtilch des Streifenpelzes Malereien auf Fayencestücken, die ihre Inspiration durch Beobachtung der Umgebung gewannen. Ferner ist ein Bericht aus Kožušice (Bez. Bučovice) aus dem J.1900 wertvoll, der sich wahrscheinlich auf die Mitte des 19. Jahrhunderts bezieht. Auch können Berichte von Lehrern aus Věteřov und Stražovice aus dem J. 1893 Bezug auf diese Jahre haben. Die Bürstenbinder aus Ježov im nördlichen Teil des Bezirkes Kyjov trugen Streifenpelze noch um das J. 1860. In vielen Gemeinden ist dieser Pelz längst verschwunden, aber die Informatoren behalten die Vorstellung vom schwierigen Anziehen sowie die Bezeichnung des Kleidungsstückes noch immer im Bewusstsein., and Článek zahrnuje poznámkový aparát
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