Der Autor befasst sich mit der Frage der ältesten Abbildung der Roma in den böhmischen Kronländem, wo dieses Ethnikum schon seit dem Beginn des 15. Jahrhunderts auftaucht. Im Zentrum seines Interesses steht der Ende des 15. Jahrhunderts entstandene Kupferstich „Die Zigeunerfamilie“ von Wenzel von Olmütz, welcher von einigen tschechischen Historikem fur die älteste Abbildung der Roma auf dem Gebiet der böhmischen Kronländer gehalten wird. Der Autor beweist, dass schon Passavant und Lehrs in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts wussten, dass der Stich Wenzels, eines bedeutenden Kopisten des letzten Viertels des 15. Jahrhunderts , eine seitenverkehrte Kopie der gleichnamigen Radierung des Hausbuchmeisters (auch Meister des Amsterdamer Kabinetis genannt) ist. Es kann sich somit keinesfalls um eine Darstellung der Roma auf dem Gebiet von Böhmen handein. Fiir die älteste Abbildung der Roma in den Böhmischen Kronländem hält der Autor einen Holzschnitt aus dem Jahre 1708 aus Schlesien, welcher sich im Schlesischen Landesarchiy in Troppau befindet. Er stellt einen Scharfrichter dar, welcher unterm Galgen neben einem Kessel mit gliihender Kohle steht und sich vorbereitet, die herankommende Romafamilie mit der Rute zu schlagen. Der Holzschnitt diente als Vorlage zur Ausfertigung von Wamtafeln, welche laut Verordnung des königlichen Oberamtes in Breslau an der Landesgrenze aufgestellt werden sollten. Sie sollten die Roma vor dem Betreten des schlesischen Territoriums wamen und ihnen die Strafen, die sie sonst erwarten wurden, aufzeigen. Eine Edition der Verordnung von 19. April 1708 ist dem Artikel im Anhang beigefugt. In den böhmischen Kronländem wurden ähnliche Wamtafeln in den Jahren 1706-1732 aufgestellt; diese Praxis wurde auch in dem gesamten Reichsgebiet üblich. Der Autor präsentiert auch einen kurzen Abriss der Geschichte der Roma in Schlesien; eine systematische Bearbeitung liegt noch nicht vor. Die Roma sind zum ersten Mal in Schlesien wahrscheinlich im 15. oder 16. Jahrhundert aufgetreten. Die zahlreichen in Schlesien gegen die Roma erlassenen Verordnungen (das erste bislang bekannte Patent vom 30. Juni 1613) zeigten lange Zeit wenig Wirkung; erst im Jahre 1703 wurden die Roma in Schlesienfur „vogelfrei“ erklärt.
The present study analysis the historical background of the Prague premiere of the opera Le Nozze di Figaro by Wolfgang Amadeus Mozart in December 1786. The author focuses on the phenomenon of the so called „burgherization“ of the opera within the frame of the dance music. In the concrete the study deals with the cycle of 12 German dances with coda by Johann Nepomuk Kanka. All of these two-piece dances, including the final coda, adapted melodies or motives from the mentioned work of Mozart. The study aspires to clarify the following questions: who was the composer of the cycle - father (born in 1744) or son (born in 1772) Johann Nepomuk Kanka? What is peculiar in Kanka’s stylization? What was the chronological order of the two preserved versions (for clavicembalo and for orchestra) - in
other words, if there was a later extract for piano or a later instrumentation. The chapter on
musical stylization contains text in supplement, table and illustrative examples of notes that
demostrate differences between melodical-motivic fundaments of the opera and its adjustments for dances. The study also tries to achieve more precise Information on the conducting of this music in the time, when and where the dances were played. The realized research indicates that the opera music met with a large response in the Prague burgher society and directly entered also this level of musical culture.