Die ersten Forschungen in der Slowakei führte Drahomíra Stránská schon 1923 durch als Studentin der Philosophischen Fakultät der Karls-Universität in Prag. Die Landschaft und ihre Bewohner fand sie so interessant, daß sie hierher fast 40 Jahre lang zurückkehrte, mittlerweile als anerkannte Fachfrau. Am häufigsten besuchte sie den nördlichen, bergigen Teil der Slowakei, dann die nordwestlichen Gebiete. Bei ihren Forschungsreisen konzentrierte sie sich nicht nur auf die Dokumentation der Erscheinungen der Volkskultur, sondern auch aufs Sammeln von Musealien.
Die Ergebnisse ihrer Terrainarbeit veröffentlichte Drahomíra Stránská in insgesamt 26 Büchern und Studien, davon 18 sind von ihrem Charakter her als Grundwerke zu bezeichnen. Thematisch kann man sie in vier Bereiche aufteilen: Textiltechniken, Gewand, Bauten und wirtschaftliche Gewohnheiten; dabei überwiegen Studien über das Gewand und das Volksbauwesen. Die Bedeutung der Abhandlungen aus den 30er Jahren wird noch akzentuiert von der Tatsache, daß die ethnographische Forschung in der Slowakei in jener Zeit sowie die Institutionen, die sie organisiert hätten, erst allmählich entstanden.
Von den veröffentlichten Titeln Drahomíra Stránskás werden am häufigsten auch heutzutage die Monographie der Gemeinde Dolná Poruba und die der erhöhten Bauten gewidmete Studie zitiert. Zu betonen ist aber auch die Bedeutung des "Příručka lidopisného pracovníka" (Handbuchs des volkskundlichen Mitarbeiters) als Anweisung fur ethnographische Forschung und die zusammenfassende Abhandlung über das Volksgewand, ein Kapitel von der "Československá vlastivěda" (Tschechoslowakische Heimatkunde). Ein bißchen unterschätzt bleibt ihre das Thema stark historisch auffassende Studie über die wirtschaftlichen Gewohnheiten. Eine besondere Bedeutung im Kontext der heutigen Praxis hat ihr zielbewußtes Publizieren von ikonographischen Belegen der slowakischen Provenienz. and Článek zahrnuje poznámkový aparát.