Bestandteil der europäischen Kulturtradition sind Gräber unter Arcosolia. Wir kennen sie aus dem1. Jh. n. Chr. von Jerusalem (Abb. 1). Bereits die frühchristlichen Gräber in den römischen Katakomben bestanden manchmal aus einem Bogen über dem in einer ausgehöhlten Grube angebrachten Grab oder über ein Sarkophag. Gräber dieses Typs sind auch aus der römischen Provinz Pannonien bekannt. Im Zusammenhang mit dem Bau von Kirchen wurden einige Gräber auch direkt in der Wand angebracht. Es lassen sich zwei Gruppen dieser Gräber unterscheiden: verdeckte (Abb. 2) und sichtbare Gräber, d.h. Bogengräber (Arkosolen-Gräber). Gräber der zweiten Gruppe wurden auch im 6. und 7. Jh. auf dem Gebiet des heutigen Frankreich und der Schweiz angelegt (Abb. 3) und sind auch von einer Reihe weiterer Orte bis in das 14. Jh. bekannt (Abb. 4). Es ist auch möglich, dass Karl der Große in einem Bogengrab in Aachen bestattet worden ist. Im Zusammenhang mit der Anlage des Grabs von Erzbischof Metod, der 885 verstarb und der Legende zufolge in der Mauer einer Kirche bestattet wurde, kann auch ein Arcosolen-Grab erwogen werden. Es scheint also, dass Metods Grab eben diese aus der europäischen Tradition bekannte Gestalt gehabt haben kann.